Fabriano - Sehenswürdigkeiten und Geschichte

Sehenswürdigkeiten

  • Das Papiermuseum (Museo della Carta): Fabriano ist bekannt für seine lange Tradition der Papierherstellung, und dieses Museum widmet sich vollständig dieser Kunstform. Es präsentiert die Geschichte des Papiers, zeigt historische Werkzeuge und Techniken und ermöglicht den Besuchern, den Prozess der Papierherstellung hautnah zu erleben.
  • Die Festung Rocca Flea: Diese imposante Festung thront auf einem Hügel und bietet einen beeindruckenden Blick über die Stadt. Sie stammt aus dem 14. Jahrhundert und beherbergt heute das Stadtmuseum (Museo Civico). Hier kann man historische Artefakte, Waffen und Kunstwerke bewundern und mehr über die Geschichte der Region erfahren.

Kirche San Domenico

Eine weitere bedeutende Kirche in Fabriano, die für ihre architektonische Schönheit und ihre religiösen Kunstwerke bekannt ist. Besonders sehenswert ist das Altarbild der Rosenkranzmadonna von Lorenzo Lotto, einem bekannten italienischen Renaissance-Maler.

Palazzo del Podesta

Palazzo del Podestà

Das mittelalterliche Gebäude des Podestà (Vertreters des Stadtherren). Die drei Gebäude 1255 vollständig aus weißem Stein erbaut. Die Brücke im mittleren Gebäude erinnert an den alten Stadtfluss, der früher darunter floss. Unterhalb des Bogens finden sich Fresken aus dem 13. - 14 Jahrhundert mit kämpfenden Kriegern und ein Glücksrad, dass von einer Frau bewegt wird. 

Palazzo del Podesta

Palazzo del Podestà

Das mittelalterliche Gebäude des Podestà (Vertreters des Stadtherren). Die drei Gebäude 1255 vollständig aus weißem Stein erbaut. Die Brücke im mittleren Gebäude erinnert an den alten Stadtfluss, der früher darunter floss. Unterhalb des Bogens finden sich Fresken aus dem 13. - 14 Jahrhundert mit kämpfenden Kriegern und ein Glücksrad, dass von einer Frau bewegt wird. 

Pinacoteca Civica Bruno Molajoli

Cattedrale di San Venanzio

(Kathedrale von Fabriano) Diese beeindruckende Kirche aus dem 12. Jahrhundert ist ein Beispiel für romanische Architektur. Ihr markanter Glockenturm und ihre kunstvollen Verzierungen ziehen die Aufmerksamkeit auf sich. Im Inneren können Besucher wertvolle Kunstwerke bewundern, darunter Fresken und Skulpturen

Pinacoteca Civica Bruno Molajoli

(Pinakothek) Dieses Museum beherbergt eine beeindruckende Sammlung von Gemälden, darunter Werke des berühmten Künstlers Gentile da Fabriano, der im 14. Jahrhundert in der Stadt geboren wurde. Es ist eine Schatzkammer mittelalterlicher Kunst mit prächtigen Altarbildern und religiösen Darstellungen.

Geschichte

In der Gegend um Fabriano siedelten in der Eisenzeit Picener und Umbrier - im 4. Jahrhundert ließen sich senonesischen Gallier hier nieder. Die erste Keimzelle des künftigen Fabriano, die Burg von Castelvecchio, wurde wahrscheinlich im Jahr 411 n. Chr. unmittelbar nach den Barbareneinfällen gegründet. Die Bewohner kamen wohl aus den aufgegebenen Dörfern Attidium (Attiggio) und Tuficum (Albacina).

Von 571 bis zur Niederlage der Langobarden im Jahr 773 gehörte Fabriano zum Herzogtum Spoleto. In dieser Zeit entstanden zahlreiche Burgen und Benediktinerklöster. Die ersten historischen Erwähnungen des Castellum Fabriani stammen aus den Jahren 1040 bis 1041. Im 13. Jahrhundert vereinigten sich die beiden Burgen Castelvecchio und Poggio zu einer Stadt, die schnell wuchs. 1234 wurde Fabriano eine freie Gemeinde und entwickelte sich zu einem künstlerischen Zentrum mit bedeutenden Werkstätten. Im 14. Jahrhundert nahm die Gemeinde aktiv an den politischen Kämpfen zwischen den Guelfen und den Ghibellinen teil. Ab 1378 herrschte die mächtige Familie Chiavelli in Fabriano, gefolgt von einer kurzzeitigen Unterwerfung unter Francesco Sforza. Schließlich wurde die Stadt dem Kirchenstaat einverleibt, nachdem die Chiavelli 1435 ermordet worden waren.

In Fabriano wurde 1276 die erste Papiermühle auf europäischem Boden gegründet. Nach einer Überlieferung lernten die Einwohner von arabischen Gefangenen, die beim Sturm auf Ancona gefangen genommen wurden. Aus dem Jahr 1264 gibt es ein Pergament (heute in Macelica), dass durch die Mischung von Leim aus tierischer Gelantine und Baumwollfasern entstanden ist. Um die Papiere unverwechselbar zu machen, wurden Wasserzeichen eingebaut, die nur im Gegenlicht sichtbar sind. Dies hatte man sich von den Webern abgeschaut. Raffaello und Michelangelo und auch Ludwig van Beethoven verwendeten Papier aus Fabriano. Dies führte zu Fabrianos Wohlstand im Spätmittelalter und in der Renaissance.

Im Jahr 1515 wurde Fabriano von den Spaniern geplündert, aufgrund von Unstimmigkeiten der Bevölkerung mit Papst Leo X. In dieser Zeit organisierte Hauptmann Giovanbattista Zobicco die Verteidigung der Stadt. 1519 rief Bischof Pietro Paolo Venanzi zu einer bewaffneten Expedition gegen das rebellische Fabriano auf. Trotz äußerem militärischem Erfolg blieb die Stadt von Unruhen geprägt. Papst Leo X. befürchtete, dass Fabriano zu mächtig werden könnte, und schickte einen Sonderbeauftragten in die Gegend von Fabriano, um die Unruhen zu unterdrücken und die Befriedung der verschiedenen Fraktionen vorzubereiten. Dann rief er Zobicco nach Rom, offenbar mit dem Versprechen der Begnadigung. Vielleicht wegen weiterem feindseligen Verhalten wurde er aber inhaftiert und nach qualvollen Folterungen enthauptet.

Im 18. Jahrhundert erlebte die Stadt einen gewissen wirtschaftlichen Wohlstand. 1728 wurde Fabriano zur Diözese erhoben und 1785 bestätigt. 1798 wurde Fabriano Teil der Römischen Republik, kehrte aber 1800 zur päpstlichen Regierung zurück. Im 19. Jahrhundert wechselte die Stadt zwischen verschiedenen Herrschaften, darunter das italienische Königreich und österreichische Herrschaft. 1860 wurde Fabriano Teil des Königreichs Italien. Die Eisenbahnlinien Ancona - Foligno und Fabriano - Urbino wurden eingeweiht. Das Camurio-Theater brannte 1863 ab, aber das Gentile-Theater wurde 1870 erbaut. 1884 wurde das Zivilkrankenhaus eröffnet.

Im zweiten Weltkrieg wurde Fabriano von mehr als 55 Bomben getroffen, es gab Hunderte von Toten und viele materielle Schäden.